Nein, nein. Kein Crash mit dem Bike, aber lest einfach mal selbst.
Wie fast immer, haben wir unser Rennwochenende mit einem köstlichen Cappuccino bei der Bio Bäckerei Wagner in Passau begonnen. So gestärkt machten wir uns auf den Weg ins Salzkammergut. Mit besten Erinnerungen aus dem letzten Jahr, waren wir alle positiv drauf.
Um die Fahrtzeit nicht einfach sinnlos zu vergeuden, sind wir schon mal das Streckenprofil in Gedanken durchgefahren. FAST angekommen, sind wir am Traunsee in einen kleinen Stau geraten. Soweit, so gut.
Wir waren das letzte Fahrzeug im Stau als es plötzlich heftig knallte. Ich saß auf der Rückbank und bis ich realisierte, was da gerade passiert war, hörte ich schon Stimmen rund um das Fahrzeug. Ich saß hinten und wusste nicht wie sich so etwas anfühlt. Als ich dann ausstieg und das ganze Ausmaß sah war ich geschockt. Unser schöner Alhambra. Splitter und Kunststoffteile waren überall verteilt. Mir war schon klar, dass es sich hier nicht um einen kleinen Blechschaden handelt.
Gleich danach wurde mir erstmal schlecht, mein Kreislauf ging in den Keller und mein Kopf und Hals schmerzte. Ich saß bei fremden Leuten am Traunsee im Garten auf der Wiese und wusste eigentlich nicht was da grad abging. Und wenn ich ehrlich bin, ging es eigentlich allen Insassen und auch dem Unfallverursacher mit seiner ganzen Familie nicht gut.
Schon war die ganze Maschinerie angelaufen. Polizei, Versicherungen, Unfallgegner, Alkotest. In dieser Situation zeigt sich dann auch, wer kühlen Kopf behalten kann. Und vor allem zeigt sich auch, auf wen man wirklich bauen kann.
Wir, mein kleines Team können nur Danke sagen. Danke an Hans Wimmer, Klaus Bauer, Günther Gabriel mit Freundin alle vom Autohaus Wimmer und Platzer. Ohne Rücksicht auf Kosten, Zeit und Mühen, wurde ein neuer Seat Alhambra in Hutthurm auf den Tieflader gesetzt und an den Traunsee gebracht.
Georg David von Intersport, verantwortlich für den Bereich Bike, hatte im Hintergrund bereits alles vorbereitet für einen eventuellen Bikeersatz.
Während Sabine und ich im Krankenhaus behandelt wurden organisierte Heinz bereits für ein paar Stunden ein Ersatzfahrzeug, um unser gesamtes Equipment Richtung Bad Goisern zu bringen. Die unbürokratische Hilfe, die uns hier das Autohaus Esthofer aus Pinsdorf geleistet hat, sucht seines Gleichen und geht wohl so auch nur bei unseren Nachbarn. Komm her, hier hast du den Schlüssel für eine nagelneue VW Pritsche, erledig´ dein Zeug und bring uns das Fahrzeug dann wieder, wenn alles geklärt ist. Absolut cool vom Serviceleiter Jürgen Huemer und seinem Team vom Autohaus Esthofer. Mama, Bertl und Heinz konnten dann handeln, die Bikes und das Gepäck entsprechend weiter transportieren.
In der Zwischenzeit hatte ich das zweifelhafte Vergnügen bei vollem Bewusstsein mal mit einem Polizeiauto mit Blaulicht mitzufahren.
Im Rettungswagen habe ich das ja schon ein paar Mal erlebt. Wie heißt es so schön. Die Polizei, dein Freund und Helfer! Genauso war es auch. Zwei junge, sehr versierte ruhige Beamte hatten von der ersten Sekunde an alles im Griff. Wo es notwendig war nach Recht und Gesetz zu handeln, wurde es gemacht. Aber wo es möglich war, in dieser Situation auf die betroffenen Menschen einzugehen, haben die beiden das cool gelöst.
Gegen Abend kam dann das neue Fahrzeug aus Hutthurm am Traunsee an. Auch wenn es dazu keine Zeit gab, wir haben solche Kleinigkeiten schon bemerkt. Das Fahrzeug stand vom Tieflader abgeladen, schön durchlüftet auf dem Parkplatz. Danke nochmal für den nicht selbstverständlichen Einsatz von Günther Gabriel auch während seiner Freizeit.
Endlich, so gegen 20 Uhr haben wir uns langsam wieder alle im eigentlichen Teamhotel getroffen. Erst da wurde uns bewusst, dass es nicht selbstverständlich ist, immer und überall gesund anzukommen.
Noch in der Nacht wurden vor Ort im Intersport Teamzelt meine beiden Marathonbikes auf Herz und Nieren geprüft und für das Rennen fein gemacht. Danke hier an Patrick, Johannes und Stephanie. Als Titelverteidigerin wollte ich dann auch, wenn es verantwortbar ist an den Start gehen. Bad Goisern ist ja für mich so etwas wie mein Heimrennen. Intersport Österreich, mein Sponsor, ist auch einer der Hauptsponsoren bei der Trophy. Egal, mir tat zwar alles weh am Start, aber ich bin selten so gerne Radl gefahren als an diesem Samstag. Wir sind gesund und alles ist gut.
Ach ja, gewonnen habe ich das Rennen auch. Und wenn ich sonst für Sentimentalitäten nicht so zu haben bin. Wir/ich danken allen Freunden und Beteiligten für die tolle Unterstützung nach diesem Vorfall. Dieser Trophy Sieg gehört ganz speziell EUCH ALLEN!
Und nach dem Rennen ist vor dem Rennen. Mit Guido Tschugg habe mich auf ein paar Trainingseinheiten verabredet. Saucoooooooool.